Der Kunstsammler im Kaiserreich : Kunst und Repräsentation in der Berliner Privatsammlerkultur
Art.Nr.: 052175
Autor: Kuhrau, Sven (Verfasser)
Verlag: Ludwig
ISBN: 3937719202
Sprache: deutsch
Erscheinungsjahr: 2005
Erscheinungsort: Kiel
Typ: Buch
Schlagwörter: Berlin , Kunstsammler , Geschichte 1871-1918 Berlin , Kunst , Privatsammlung , Geschichte 1871-1918
Lagerbestand: 1
Zustand: Gut
Produktbeschreibung
319 S. : Ill., graph. Darst. ; 24 cm, Orig.-kart. Kanten leicht bestoßen. Wenige Marginalien und Anstreichungen mit zartem Bleistift. Berlin - eine Stadt der Kunstsammler? Die Auswirkungen von Nationalsozialismus und Krieg sowie die deutsche Teilung verhinderten nach 1945 auch den Aufbau einer tragfähigen Privatsammlerkultur, wie sie die Stadt besonders im Kaiserreich vorzuweisen hatte. Nicht zuletzt die Kunstsammler Berlins waren dafür verantwortlich, daß sich die damalige Reichshauptstadt vom ökonomischen und politischen Zentrum zur Kunstmetropole entwickelte, deren Puls weit über die Region hinaus ausstrahlte. Während das Kaiserreich im Kontext aktueller Kulturpolitik oft als Goldenes Zeitalter bürgerlichen Mäzenatentums idealisiert wird, liefert die quellennahe Studie ein differenziertes Bild des kulturellen Engagements der Gesellschaftselite dieser Zeit. Sie fragt nach dem unterschiedlich motivierten Kunstinteresse der Wirtschaftskapitäne, des Adels, der Künstler, der jüdischen Bürger und nicht zuletzt der bisher kaum bemerkten Kunstsammlerinnen. Sie rekonstruiert den Ort des Kunstsammlers in der Gesellschaft des Kaiserreiches auf der Basis kulturpublizistischer und literarischer Textquellen. Zahlreiche Interieuraufnahmen der privaten Kunstsammlungen bringen nicht nur eine vergangene Welt zum Leben, sondern dienen vor allem als Schlüssel zum Geschmack und zum Selbstverständnis der Sammler und Sammlerinnen. Im Vergleich treten sowohl stereotype Standards als auch innovative Abweichungen in Kunstgeschmack und Interieurgestaltung hervor. Schließlich war es die Dynamik der "feinen Unterschiede", welche die zunächst überwiegend dem Geschmack für alte Kunst verhaftete Sammlerkultur auch für die Werke der internationalen Moderne von Manet, van Gogh und Cezanne öffnete. In der Auflösung historistischer Einrichtungsregeln zugunsten moderner, rein formaler Gestaltungsprinzipien spielten die Sammlerinterieurs eine zentrale Rolle.