Die Nonkonformistin : die Lebensgeschichte der Architektin und Designerin Eileen Gray

262 S. : Ill. ; 19 cm, Orig.-Pappband mit Schutzumschlag. Überklebter Besitzeintrag. Literaturverz. S. 247-259. Mit 93 Jahren erlebte Eileen Gray noch den Beginn eines späten Ruhms: In London fand 1972 die erste große Ausstellung statt, die der Designerin und Architektin allein gewidmet war. Die 1878 in Irland geborene Eileen Gray, eine höhere Tochter, ist eine der wenigen eigenständigen und eigenwilligen Frauen, die in den "heroischen" Männerzirkeln der modernen Architektur aber auch des Möbeldesigns einen ganz eigenen Platz einnimmt, und die eine sehr besondere, sinnliche Formensprache entwickelt hat. Nach einem Kunststudium in London erlernte sie die japanische Lackkunst und fertigte Möbel und Paravents. Im Jahr 1921 eröffnete sie eine eigene Galerie in ihrer Wahlheimat Paris, wo sie auch als Innenarchitektin Erfolg hatte. In der Pionierzeit der Moderne baute sie das Haus E.1027 am Mittelmeer, ein Gesamtkunstwerk, für das sie Ende der 20er Jahre auch ihre berühmten Stahlrohrmöbel entworfen hat. Darunter der Adjustable Table, ein kleiner chromblitzender Beistelltisch, der inzwischen als moderner Klassiker in vielen Räumen steht. Für Eileen Gray, die 1976 in Paris gestorben ist, war "das Leben selbst, die Bedeutung des Lebens, die Inspiration". Sie hat ihre Zeit und ihre Träume gelebt, aber auch geformt und gebaut. Mutig und konsequent ist sie ihren Weg gegangen. Bis ins hohe Alter blieb sie als Künstlerin und Frau stets eine Nonkonformistin. "Um Neues zu schaffen, muss man alles in Frage stellen", das war Grays Grundüberzeugung.